Anatomie des Gesichts

Die Anzeichen altersbedingter Veränderungen im Gesicht mit dem natürlichen Alterungsprozesses des Körpers in Verbindung zu bringen, ist nicht ganz richtig. Die Natur hat keinen Standard vorgesehen, nach dem wir uns zu richten haben. Was also passiert mit unserem Gesicht? Welche Prozesse beeinflussen unser Aussehen?

 

Auf dieser Seite geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die wahren Ursachen altersbedingter Veränderungen im Gesicht: die Verformung der subkutanen Strukturen des Gesichts und seiner äußeren Hülle, der Haut. Eine deutliche Veränderung dieser Strukturen führt unweigerlich zur Verformung der Gesichtszüge und zum Auftreten von Falten.

  • Warum altern wir

    Das Alter ist von der Natur nicht vorgesehen. Unsere Gene haben keine Information darüber, wie wir in bestimmten Abschnitten unseres Lebens aussehen sollten. Der Alterungsprozess jedes Einzelnen wird vielmehr durch genetisch vorprogrammierte schwache Verbindungsketten in unseren Körpersystemen bestimmt. Vieles hängt aber auch von uns selbst ab: von unseren Kenntnissen und unserem Wissenstand, unserer Einstellung zur eigenen Gesundheit und unserem Lebensstil. Wir haben jedoch die Möglichkeit, bis ins hohe Alter sehr viel jünger auszusehen als es nach heutigem Standard als normal angesehen wird.

     

    Das Gesicht ist einer der Hauptindikatoren unseres Alters. Aber die Anzeichen altersbedingter Veränderungen im Gesicht mit dem allgemeinen Alterungsprozess des Körpers in Verbindung zu bringen, ist nicht ganz richtig. Unser Aussehen, unsere individuellen Gesichtszüge werden, unabhängig vom Alter, nicht von der Haut bestimmt, sondern hängen hauptsächlich von der Form des Schädels und der Muskeln, von ihrer Anhaftung an den Knochen und den Verwachsungsstellen bzw. Haltebändern an der Haut, vom subkutanen Binde- und Fettgewebe usw. ab. Das heißt, von allem, was die Struktur darstellt, auf der die Haut anliegt. Und dieses ganze System altert ebenfalls: die Schädelform verändert sich, die Muskelmasse verringert sich und verkümmert, die Kapillaren verkrampfen und die Gewebebänder verlieren ihre Elastizität und „leiern aus“.

     

    Untersuchungen zufolge gibt es fünf verschiedene Arten der Gesichtsalterung: bei einigen Menschen reduziert sich die Elastizität des Weichgewebes, bei anderen wird das Gesicht überzogen von einem Faltennetz, wie bei einem gebackenen Apfel, bei wieder anderen verformt sich mit zunehmendem Alter das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit, die vierte Gruppe ist ein Mischtyp, und die fünfte altert äußerlich erst im hohen Alter.

     

    Unsere Haut wird mit dem Alter dünner, verliert an subkutanem Fettzellengewebe, Kollagen und Elastin, und die Zellen oxidieren. Die eigenen körperlichen Voraussetzungen, die genetische Prädisposition, Alter, Lebensstil, Ernährung, Klima, Rauchen, Einwirkung von Sonnenlicht und freien Radikalen, die Art der Hautpflege und eine übermäßige Gesichtsmimik führen zur Faltenbildung und anderen Erscheinungen der Gesichtsalterung. Nicht einmal teure Cremes voller Kollagen und Elastin, Plazenta und Hormone können den Prozess der Gesichtsalterung langfristig aufhalten.

     

    Die Haut deckt als Oberflächen-Organ tiefere Strukturen und Muskeln ab. Die Beschaffenheit der Muskeln hängt nicht nur vom Zustand der Kapillaren ab, sondern auch vom Zustand der Nerven, die diese Muskeln anregen. Darüber hinaus sind die Gesichtsmuskeln aktiv am Herz-Kreislaufsystem unseres Gehirns und seiner Tätigkeit beteiligt. Daher ist es wichtig, die Arbeit der Kapillaren und Nerven zu unterstützen und für eine gute Versorgung des Blutes mit allen Nährstoffen zu sorgen, sodass die Muskeln immer jung erhalten und die Sehnen elastisch bleiben.

     

    Unsere mimischen Muskeln werden ihrerseits wesentlich durch unsere Emotionen beeinflusst. Sie sind von Natur aus empfindlicher und anfälliger für Stress. Das führt unter anderem dazu, dass in einigen Muskeln die Spannung schwindet (Hypotonie), während andere – die meisten – überspannen (Hypertonie). Das führt zur vermehrten Bildung von Falten und Furchen im Gesicht. Die Ergebnisse von Botox-Behandlungen verdeutlichen das: sobald sich der Muskel nach der Spritze (mit dem Nervengift) entspannt, verschwinden auch sofort die Falten.

     

    Die wahre Ursache für die meisten Falten und herunterhängenden Gesichtspartien ist also die Verformung des Muskelkorsetts unter der Haut. Denn die Haut folgt immer dem sich zusammenziehenden und verkürzenden Muskel, an dem sie befestigt ist. Jede Falte und herunterhängende Hautpartie hat sozusagen ihren eigenen “Verursacher“ oder gar eine ganze “Tätergruppe”.

     

    Am besten veranschaulichen kann man sich den Prozess der Faltenbildung im Gesicht am Beispiel einer einfachen Jacke. Die Haut des Gesichts, die unsere Muskeln umgibt, ist die Außenseite der Jacke, und die Muskeln sind ihr Futter. Bei nicht fachgemäßer Reinigung kann das Futter der Jacke schrumpfen, sich zusammenziehen und das Jackenmaterial wird herunterhängen oder ungleichmäßig werden. Dasselbe passiert mit unserem Gesicht. Eine Erhöhung des Muskeltonus verkürzt die Länge der Muskeln von innen und zieht die Haut mit sich. So entstehen Falten. Aufgrund der Schwerkraft beginnt die Haut besonders in der unteren Gesichtspartie zu hängen. Die berühmt-berüchtigten Hängebacken entstehen. An anderen Stellen wird die Haut unebener, was zu den typischen Nasolabialfalten führt.

     

    Die Haut neigt zwar naturgemäß dazu, beispielsweise unter Zuhilfenahme von Elastin, ihren Tonus zu bewahren und sich der Schwerkraft zu widersetzen, doch die überschüssige Haut, die dem verkürzten Muskel nicht folgen kann, beginnt Falten zu bilden oder in Form von Hängebacken abzusinken. In den meisten Fällen ist also nicht die Haut die Ursache, sondern der erhöhte Tonus bestimmter Muskelpartien. Die gesunde Haut verliert paradoxerweise über die Jahre kaum an Elastizität, sie behält sie vielmehr nahezu das ganze Leben lang, in einer für das bloße Auge nicht sichtbaren Form.

     

    Um eine Verjüngung des Gesichtes zu erreichen, ist es also notwendig, der unbewussten Muskelüberspannung, der sogenannten Hypertonie,  entgegenzuwirken. Dadurch werden die Muskeln entlastet und können wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Auf diese Weise wird automatisch auch das Gleichgewicht aller Gesichtsmuskeln wieder aufgebaut. Schwache hypotonische Muskeln werden aus der Spannwirkung der hypertonischen Muskeln befreit, sie regenerieren und erlangen ihren physiologischen Tonus wieder. Gleichzeitig normalisiert sich die Blutversorgung. Zu beachten ist, dass mit der Beseitigung der Hypertonie die Gesichtszüge erst einmal etwas durchhängen könnten. Es dauert eine gewisse Zeit, bis sich die Gesichtsmuskeln wieder aufbauen, die hypotonischen Muskeln nachspannen und ihren normalen Tonus zurückerlangen.

     

  • Mimische Falten

    Mimische Falten bilden sich wenn wir lachen, die Stirn runzeln oder die Zähne zusammen beißen. Dabei werden bestimmte Muskeln im Gesicht beanspruch, über denen die Haut sich immer wieder zusammen "faltet" und dann wieder glättet. Zusätzlich verringert sich durch den Alterungsprozess zudem zunehmend die Menge an Kollagen, Elastin und Fettzellgewebe in der Haut. Genau an der Stelle, wo sich die Haut durch unsere Mimik immer wieder "verbiegt" wird die interstitielle Flüssigkeit und das Blut regelrecht in das benachbarte Gewebe gepresst. Durch die dadurch entstehende übermäßige Versorgung der Haut mit Nährstoffen wird der Kontrast zwischen der Stelle der "Verbiegung" und ihrer nächsten Umgebung noch deutlicher sichtbar.

     

    Diese Falten formen sich zunächst in den subkutanen Schichten der Gesichtshaut. Im Laufe der Zeit verstärken sie sich jedoch und werden an der Oberfläche der Haut sichtbar. In der Tiefe des Gewebes, insbesondere in Zonen mit besonders schlechten Blutzirkulation, sind diese Falten in der Lage nicht nur mit Muskeln, sondern auch mit der Knochenoberfläche zu verwachsen.

     

    Das Aussehen der Falte hängt von ihrer tatsächlichen Tiefe ab. Normalerweise erscheinen Falten tiefer, als sie in Wirklichkeit sind, weil sie fast immer in der Furche der überschüssigen Haut liegen. Bei der Wiederherstellung des Muskelkorsetts wird die Haut gestreckt, die Furche begradigt, und die Falte wirkt visuell viel dünner, es bleibt nur ihre wirkliche Tiefe übrig.

     

    Da ein Gesichtsmuskel an einer Seite am Knochen befestigt und auf der anderen mit der Haut bzw. anderen Muskeln verbunden ist, zieht der Muskel, wenn er sich zusammenzieht und verkürzt, immer auch die Haut mit sich. Und, obwohl die Haut mit Hilfe des in ihr enthaltenen Elastin dagegen hält, gelingt es ihr irgendwann nicht mehr, die überschüssige Haut zusammenzuziehen. Sie beginnt zu hängen.

     

    Am häufigsten bilden sich die Falten quer zum überspannten Muskels, das heißt, jede Falte hat ihren eigenen „Verursacher“. Ein paar Beispiele:

     

    • Horizontale Falten auf der Nasenwurzel werden durch einen hypertonischen Musculus procerus („Schlanker Muskel“, auch „Muskel des Stolzes“ genannt) verursacht; vertikale Falten zwischen den Augenbrauen durch eine Verkrampfung der Muskeln, die wir gebrauchen, um die Augenbrauen zu runzeln.

     

    • Horizontale Falten auf der Stirn bilden sich durch die Verkrampfung, das heißt, Verkürzung des Stirnmuskels. Bildlich ausgedrückt sind das dieselben Falten, die sich beim Hochziehen eines Raffrollos bilden.

     

    • Die Ansätze der Nasolabialfalten an den Nasenflügeln werden immer durch die Hypertonie der Muskeln des lateralen Nasenteils hervorgerufen. Also durch den Nasenmuskel und den Muskel, der die Oberlippe und den Flügel der Nase anhebt.

     

    • Falten am Kinn entstehen durch die Verkrampfung des Kinnmuskels.

     

    • Falten im Dekolleté-Bereich entstehen durch das Zusammenziehen des Thorax’ nach innen, wenn wir den Rücken krümmen oder gewohnheitsgemäß auf der Seite schlafen. Die Haut des Dekolletés ist dünn, empfindlich und hat nur wenige Talgdrüsen. Um diese Falten zu beseitigen, muss dafür gesorgt werden, dass der Dekolleté-Bereich ausreichend von innen ernährt und die Mikrozirkulation wiederhergestellt wird.

     

    Quetschfalten entstehen an Stellen mit besonders hoher mimischer Aktivität. Im Laufe der Jahre wird das Gewebe immer wieder an Stellen “geknickt”, an denen die Muskeln blockiert sind. So entsteht eine Art Riss, der die normale Blutversorgung in diesem Bereich behindert. Dieser Prozess beginnt schon in jungen Jahren und geschieht immer von innen nach außen, ausgehend von den tiefen Gewebeschichten.

     

    Das Netz aus Falten und Furchen im Gesicht spiegelt auch den allgemeinen Gesundheitszustand eines Menschen wider. Die Haut ist mit allen Organen und Körpersystemen verbunden: Gefäße, innere Organe, zentrales Nervensystem, endokrine Drüsen… Ist die normale Funktion unseres Darms beispielsweise gestört, so ist das am Auftreten von horizontalen Falten auf unserer Stirn zu erkennen. Wenn wir dabei mitwirken, unsere Falten auf natürlichem Wege zu entfernen, helfen wir gleichzeitig auch unserem Körper, zu gesunden und sich zu verjüngen.

  • Aufgedunsenes Gesicht

    Unsere Schönheit und Jugend zu erhalten könnte so viel einfacher sein, gäbe es da nicht die durch Wasseransammlungen häufig auftretende Aufgedunsenheit unseres Gesichts. Die Unebenheit unserer Haut wird primär durch den Hypertonus, d.h. durch muskuloskelettale Blockierungen erzeugt und erst an zweiter Stelle durch überschüssige Flüssigkeit aufgrund vaskulärer Blockierungen verschlimmert. Die Hypertonie eines Muskels aufzuheben ist relativ leicht zu lösen, Schwellungen im Gesicht jedoch zu vermindern ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Das Problem kennt jeder, der daran leidet und schon versucht hat, etwas dagegen zu unternehmen.

     

    Menschen, bei denen die Lymphflüssigkeit gleichmäßig im ganzen Gesicht stagniert, können eine Zeitlang, wegen einer allgemeinen Anschwellung und teigigen Konsistenz des Gewebes, jung aussehen. Spätestens ab 40 wird das Gewebe jedoch müde und kann die Last von Wasser und Toxinen nicht mehr halten. Die Haut erschlafft abrupt und hinterlässt ein Gesicht voller Löcher und Dellen.

     

    Probleme von Lymph- und Venenstau

    Man könnte das menschliche Lymphsystem in zwei Kreisläufe teilen – das des Kopfes und das des Körpers –, die beide aufeinander ausgerichtet sind. Die Lymphe des Körpers richtet sich von unten nach oben, die des Gesichts, umgekehrt, von oben nach unten. Beide Ströme treffen im Thoraxbereich aufeinander, und zwar hauptsächlich im Venenbereich der linken Seite.

     

    Die Schwellung des Gesichts und des Körpers wird häufig durch systemische Erkrankungen der Nieren, des Herzens, der Milz usw. verursacht. Bei einem gesunden Menschen können ästhetische Probleme auf eine einzige Formel reduziert werden: der Zufluss der Lymphflüssigkeit zum Gesicht übersteigt seinen Abfluss aus dem Gesicht. Die venöse und lymphatische Flüssigkeit verweilt im Gewebe des Gesichts und verwandelt sich in Schwellungen: Tränensäcke, geschwollene, schwere Augenlider, Nasolabialfalten, Doppelkinn und Unebenheiten im Gesicht sind die Folge.

     

    Der Rücklauf der Lymphflüssigkeit erfolgt durch die Kapillaren, die Gefäße und die Lymphknoten. Wenn diese mit einer erhöhten Belastung nicht fertig werden und durch Abfallstoffen verstopfen, sammelt sich die Flüssigkeit zwischen Lymphe und Venen genau dort, wo die Durchgänge blockiert sind. Im Augenbereich, den Nasolabialfalten, in der Wangenzone, am Kinn, unter der Kinnlinie, d.h. überall dort, wo sich die Lymphknoten befinden. Wenn es also an diesen Stellen Ödeme gibt, heißt das, dass die Lymphknoten nicht arbeiten.

     

    Die Situation wird noch dadurch verschlimmert, dass die Lymphknoten auch durch chronische entzündliche Prozessen in den Nebenhöhlen der Nase und Stirn, der Zähne und des Oberkiefers in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Ursachen für geschwollene Augen, eine unförmige „Kartoffelnase“ und eine teigig-glatte Stirn ohne Falten sind am häufigsten in Krankheiten begründet, die die Stirn-, die Nasenneben- und die Kieferhöhlen betreffen. Selbst gewöhnliche Krankheiten wie chronische Erkältungen, laufende Nase und Halsschmerzen verschlimmern nach und nach die Funktionsweise der Lymphknoten unseres Gesichtes.

     

    Oft sind Schwellungen des Gesichts auch auf Schwellungen des Gehirns zurückzuführen. Neben dem Lymphsystem im Kopf gibt es auch ein venöses Abflusssystem. Venostasis – venöse Stauung – wird in der klassischen Medizin als ein oberflächlicher, moderater Ersatz-Hydrozephalus definiert: eine Störung des normalen Blutabflusses aus dem Gehirn oder seine überschüssige Produktion. Die Störung des Abflusses von Zerebrospinalflüssigkeit aus dem Schädel ist entweder eine Manifestation von schweren Krankheiten oder ein Indikator für Funktionsstörungen, die sich im Erscheinungsbild des Gesichts widerspiegeln.

     

    Als die Magnetresonanztomographie (MRT) in der Medizin bekannt wurde, stellte sich heraus, dass mehr als der Hälfte der Bevölkerung unter venöser Hyperämie litt, weil diese auch mit minimalen kranialen Dysfunktionen assoziiert werden können und diese haben fast alle Menschen. Zwar beeinflusst das nicht die Arbeitsfähigkeit eines Menschen, allerdings verschlimmert sich häufig sein Aussehen deutlich: Schwellungen des Gesichts, dicke poröse Haut, geschwollene Augen und fleischige Augenbrauenwulste entstehen. Übermäßig hervorstehende Augen sind häufig nicht genetisch bedingt, sondern sind auf einen venösen Blutstau im Augenbereich zurückzuführen.

  • Dehnung der Haut

    Ohne Übertreibung kann man sagen, dass der Mythos um überdehnte Haut,  unbegründet ist. In den meisten Fällen passt sich die Natur, mit all ihren untergeordneten Kräften, maximal jeder Situation an. Selbst bei vollständiger Erschöpfung der physiologischen Ressourcen passt sie sich den neuen Proportionen an. Die menschliche Haut erfährt eine permanente natürliche Straffung, auch wenn ihr nicht genügend notwendiges Elastin und Kollagen zur Verfügung steht. Und nur ernsthafte Faktoren, die von Mensch und Umwelteinflüssen hervorgerufen werden, können dieses Gesetz des Lebens unterbrechen.

     

    Zerstörung wird durch den Menschen verursacht, nicht von der Natur. Nur der Mensch ist in der Lage den eigentlichen Prozess der Erneuerung des Körpers zu sabotieren und dadurch, bewusst oder unbewusst, den Einfluss von negativen Faktoren zu erhöhen. Selbst bei einer großen internen Verringerung und dem Abbau des Gesichtsgewebes – beispielsweise ausgelöst durch die Nutzung von Hautcreme mit petrochemischen Inhaltsstoffen – unternimmt unsere Haut alles, um unser muskuloskelettales Korsett möglichst gleichmäßig zu umschließen. Die Menge der Elastinfasern, die es der Haut ermöglichen, sich zu kontrahieren und eng an die darunter liegenden Muskeln anzupassen, ist von der Natur genetisch bedingt. Deshalb reagiert jeder Mensch anders. Die schwachen Verbindungdsketten in der Genetik jedes einzelnen zeigen sich auf unterschiedliche Weise. Während sich bei dem einen selbst tiefe Verformungen der Haut wieder gläten, bilden sich bei einem anderen bleibende Falten, und wiederum bei anderen beginnt die Haut zu hängen. Letzteres geschieht, wenn unsere Haut dem Kampf nicht standhalten kann und kapituliert. Eben das Problem der ödematösen Veränderung des Gewebes trägt dazu bei, dass die Haut nicht nur ihre elastischen Eigenschaften verliert und sich ausdehnt, sondern auch ihre Struktur unter dem Einfluss von Intoxikation verändert.

  • Stirn

    Der emotionale Zustand eines Menschen spiegelt sich direkt in Form von Verkrampfungen im Stirnbereich wider. Horizontale Falten auf der Stirn entstehen durch Verkrampfung, was bedeutet, dass der Stirnmuskel sich verkürzt hat. Die Falten beeinträchtigen wiederum die Blutzirkulation der Stirnhaut, was mit dem Alter ihren Zustand noch verschlechtert. Erhöhter intrakranieller Druck, vegeto-vaskuläre Dystonie und Migräne sind weitere begleitende Symptome der Hypertonie des Stirnmuskels. Durch die Entspannen des Stirnmuskels werden demnach nicht nur Falten beseitig, es verbessert sich auch das gesamte Wohlbefinden des Menschen.

     

    Mimische Falten legen sich quer über den verkrampften Muskel. Wie das geschieht, wurde schon am Beispiel des Raffrollos erklärt: Wenn man ihn hochzieht, heben sich auch die Falten des Stoffes. Die Falten auf der Stirn entstehen auf eine ähnliche Art.

     

    Zornesfalten

    Die horizontalen Falten auf der Nasenwurzel werden durch die Verkrampfung des Musculus procerus (Schlanker Muskel, Muskel des Stolzes) bewirkt, der sich mit dem Stirnmuskel verwebt. Bei einer allgemeinen Absenkung des Stirnmuskels fällt auch der Schlanke Muskel ab, bildet Furchen und Querfalten.

     

    Die Angewohnheit, die Augenbrauen ständig zusammenzuziehen, führt zur Bildung von senkrechten Falten zwischen den Augenbrauen, die durch die Hypertonie der Muskeln entstehen, die die Augenbrauen runzeln. Diese Falten entstehen quer über ihren Muskelfasern gelegt.

     

    Um die Falten auf der Nasenwurzel zu entfernen, reicht es nicht aus, die Hypertonie der entsprechenden Muskeln zu reduzieren. Wir brauchen vielmehr einen ganzheitlichen Ansatz. Nur komplexe Übungen mit der Stirn, Nasenwurzel und Augenbrauenlinien machen es möglich, sowohl horizontale als auch vertikale Falten vollständig auszubügeln.

  • Augen

    Für die Falten um unsere Augen herum sind wir teilweise selbst verantwortlich: dadurch, dass wir die Augen zusammenkneifen, durch Kurzsichtigkeit, einen statischen Gesichtsausdruck und sogar durch die Angewohnheit, seitlich zu schlafen. Aber das Aussehen der Augen wird nicht nur durch das Altern der Haut bestimmt. Das muskuloskelettale Dystonie System des Gesichts, als ein einziges biomechanisches Gerüst, reagiert immer auf Veränderungen in seiner Struktur, und die Verformung eines Muskels zieht auch die Veränderung eines anderen nach sich. Die altersbedingte Degenerierung des Augenringmuskels und das Verhalten der angrenzenden Muskeln akzentuieren das Einfallen des Auges noch weiter.

     

    Die Degenerierung des Augenringmuskels geschieht, wie bei jedem Ringmuskel, ähnlich dem Prinzip der Verengung der Fotoblende einer Kamera. Ihre Blendenlamellen rollen sich fast immer über das Oberlid in die innere Ecke des Auges und über das untere Augenlid in die äußere Ecke, und ziehen das nahe gelegene Gewebe ins Zentrum. Bei einer besonders starken Verformung des Augenringmuskels reduziert sich auch der Augenausschnitt deutlich und das Auge sinkt quasi tiefer ein. Durch die Verringerung der Oberfläche der Muskeln entsteht überschüssige Haut, die Haut der oberen Augenlider fängt an zu hängen und legt sich in Falten. Um die Augen herum entstehen Krähenfüße, bzw. Lachfältchen.

     

    Wenn die Haut des unteren Augenlides fest an dem Muskel verankert ist, bilden sich Falten. Wegen der schlechten lymphatischen Drainage und dem ständigen Vorhandensein überschüssiger Flüssigkeit zwischen der Augenlidern und den Muskeln, hängt diese Haut dann in Form eines „Beutels“.

     

    Die peripheren Muskeln verschlechtern ebenfalls das Aussehen unserer Augen. Die Verkrampfung des lateralen Muskels der Nase führt zu den oberen Nasolabialfalten, provoziert eine Verlängerung des Nasenrückens und führt zum sichtbaren Einfallen des Auges und zur Vertiefung der Tränenweg-Fissur. Resultat ist der Eindruck eines noch eingesunkeneren Auges und im Bereich des Tränenweges treten dunkle Schatten auf. Wenn man den Seitenmuskel der Nase entspannt, so verschwinden auf wundersame Weise auch die Tränenwege und die dunkle Schatten der unteren Augenlider sofort.

  • Nasolabiale Falten

    Nasolabiale Falten treten fast immer im oberen Teil des Gesichts auf, an den Nasenflügeln und neigen dazu, größer zu werden und sich zu verlängern. Mit der Zeit verwandeln sie sich in „Hundelefzen“.

     

    An der Entstehung der Nasolabialfalten ist eine so große Muskelgruppe beteiligt, dass die Ursachen für die entstehenden Verformungen leichter zu erklären sind, wenn wir diesen Problembereich in drei Teile aufteilen – oberer, mittlerer und unterer.

     

    Für den oberen Teil der “Absenkung” der Nasenfalte – Anfang dieser Falte an den Flügeln der Nase –, sind die Verkrampfung des Nasenmuskels (sein Flügelteil –Musculus nasalis pars alaris) und die Hypertonie des Muskels verantwortlich, der die Oberlippe und den Flügel der Nase hebt, und sich teilweise auch in den Nasenmuskel einwebt.

     

    Die Verkrampfung des seitlichen Teils der Nase führt dazu, dass sich die Seite der Nase verkürzt. Die verkrampften Muskeln pressen sich wulstartig ans Auge. Dort bildet sich knorpeliges Fettgewebe, das eine Art Hügel bzw. Wölbung bildet. Die Verkrampfung führt nicht nur zu hypertensiven nasolabialen Falten, sondern auch zum Einfallen der Augen und zu einer Seitenverkürzung der Nase. Der Nasenrücken verlängert sich allmählich und schließlich kommt es zur hängenden Nasenspitze.

     

    Der Große und der Kleine Jochbeinmuskel sind am Jochbeinknochen befestigt und verweben sich mit dem anderen Ende in den Mundwinkel ein. Im Falle von Hypertonie, das heißt, bei der Verkrampfung, kontrahieren sie und verkürzen sich in der Länge. Es bildet sich überschüssige Haut, die als Nasolabialfalte durchhängt.

     

    Das untere Durchhängen der Hautfalte entsteht vor allem durch die Verformung von vier Muskelstrukturen:

     

    • der Trompetenmuskel oder Backenmuskel (Musculus buccinator);
    • der Mundwinkelniederzieher (Musculus depressor anguli oris, triangular muscle);
    • der Unterlippenniederzieher (Musculus depressor labii inferioris);
    • der Kinnmuskel (Musculus mentalis).

     

    Als Folge ihres Ungleichgewichts bilden sich Falten und Furchen an den Mundwinkeln, am Kinn und dem Kieferbogen und es entstehen Hängebacken und „Hundelefzen".

  • Lippen

    Der Mundringmuskel (Orbicularis oris) befindet sich in starker Gegenkraft und in Wechselwirkung mit allen Muskeln, die sich in den Mundringmuskel einflechten, und das sind fast alle Muskeln des zentralen Teils des Gesichts. Die Falten um die Lippen entstehen durch die Verkrampfung des Mundringmuskels.

     

    Der Mundringmuskel ist so fest mit der Haut verbunden, dass in diesem Bereich beispielsweise keine chirurgische Hautstraffung vorgenommen werden kann. Die „Schrumpfung“ dieses Muskels führt zum Einfallen des Mundes nach innen und zur Ausdünnung der Schleimhaut der Lippen und spielt eine wichtige Rollen bei der Entstehung von Hängebacken, abgesenkten Mundwinkeln und Falten und Furchen, die sich von dort aus nach unten bilden. Diese Probleme treten auf, wenn mit fortschreitendem Alter der Mundringmuskel sich zur Mitte hin zusammenzieht und schließt, ähnlich der Blende einer Kamera. Dabei verdrehen sich die Fasern des Mundringmuskels am Rand in den Mundwinkeln und bilden kleine Ballen. Das Gewebe zieht sich zum Zentrum hin zusammen.

     

    Der Mundringmuskel sieht aus wie eine flache Muskelscheibe mit zwei Schichten: eine tiefe und ein oberflächliche. Die Muskelfasern der tieferen Schicht gehen strahlenförmig in Richtung der Mitte des Mundes. Das ist genau die Richtung, in der sich die vertikalen Falten bilden. Die oberflächlich gelegene Schicht besteht aus zwei bogenförmigen Strahlen, die durch die obere und untere Mundkante gehen. Deshalb rollt sich der Mundringmuskel im Alter immer mehr röhrenförmig zusammen und von den Lippen bleiben nur dünne verwelkte Fadenstränge übrig.

     

    Der Mundringmuskel gehört zu den wichtigsten psychosomatischen Zonen des Körpers. Seine Verkrampfung geht häufig mit der Beeinträchtigung anderer Ringmuskeln des Verdauungssystems einher. Die Regeneration des Mundringmuskel erleichtert demnach die Darmtätigkeit erheblich und verbessert den psycho-emotionalen Gesundheitszustand.

  • Hängebacken

    Herabhängende Hautpartien im Bereich der Wangenmuskulatur, die auch als Hängebacken oder „Hundelefzen“ bezeichnet werden, entstehen durch eine komplexe Störung der Biomechanik des Schädels. Man kann sich den Wangenmuskel als ein über einen Rahmen gespanntes Tuch vorstellen. Die Jugendlichkeit unseres Gesichts verdanken wir der gleichmäßigen Spannung dieses Gewebes.

     

    Von der Peripherie aus ist der Wangenmuskel an den Knochen befestigt – am Ober- und am Unterkiefer. Näher zur Mitte des Gesichts hin flechtet er sich in den Mundringmuskel und die Lippen ein. Aufgrund der altersbedingten muskuloskelettalen Deformationen verengt sich der Innenraum diesen „Wangenrahmens“. In Folge der Verkrampfung verschiebt sich die Kaumuskulatur vom Kieferwinkel Richtung Gesichtsmitte und Kinn. In jungen Jahren sieht es aus, wie kleine Hautverdickungen an den Mundwinkeln. Mit zunehmendem Alter, verkrampft die Kaumuskulatur, und der Wangenmuskel wird hypertonisch und zieht sich von innen her zusammen. Hinter der Kaumuskulatur kontrahiert auch das Gewebe Richtung Mundringmuskel. Der äußere Teil des Wangenmuskels wird überschüssig und bildet Hängefalten, die von der Form her an Hundelefzen erinnern. Durch die Verkrampfung der beiden Mundwinkelherabzieher, die, bezeichnenderweise, die Mundwinkel herunterziehen, wirkt dieses Durchhängen des Gewebes optisch noch stärker.

     

    Hängewangen haben nicht nur eine obere, sondern auch eine untere Struktur. Platysma, also die oberflächliche Schicht der ventralen Halsmukulatur, zieht sich nach oben bis hin in die Muskeln des Gesichts, ja oft sogar bis hin zur Wangenmuskulatur. Die Muskeln des Halses sind faszial mit den Faszien des Thorax und der Bauchhöhle verbunden. Die altersbedingte Veränderung der Körperhaltung führt fast immer dazu, dass sich die Faszien des Halses tief nach innen zusammenziehen und den Bereich der Hängewangen, das Gewebe des Gesichtsovals und den gesamten unteren Teil des Gesichtes, mit sich ziehen.

     

    Bei Überanstrengung der Halsmuskulatur können sich seine Muskeln verdrehen und dadurch Arterien und Lymphgänge verengen. Dies führt zur  Schwellung und zu teigig-weicher Konsistenz des Gesichtsgewebes, was wiederum zum vermehrten Bildung von Hängewangen führt. Berufe, in denen man gezwungen ist, den Kopf und damit das Gesicht ständig nach vorne zu beugen, verstärken das Problem. Der venöse Abfluss von Gewebeflüssigkeiten wird beeinträchtigt und das Gesetz der Schwerkraft tritt in Kraft.

  • Kieferlinie

    Das Oval des Gesichts der meisten jungen Menschen zeichnet sich durch einen schönen Kieferwinkel aus. Den idealen Gesichtsproportionen zufolge, die schon Leonardo da Vinci berechnete, soll der Abstand zwischen der Unterlippe und dem Kinn auf der gleichen horizontalen Linie mit dem Kieferwinkel liegen und 100-110 Grad haben. Je älter ein Mensch wird, umso mehr verliert der Kiefer den sogenannten „Jugendwinkel“, was an der Deformation der Muskeln liegt. Dies führt zu den Veränderungen der Gesichtszüge. Tiefe Falten und Furchen entstehen bei derartiger Erschlaffung des Gewebes, nicht selten verändert sich das Gesicht eines Menschen sogar bis zur Unkenntlichkeit.

     

    Es gibt drei Arten des Alterns. Bei jedem der drei Typen kommt es zu einer tiefen Deformation von Muskeln, Knochen und Gewebe. Und diese Veränderungen beeinflussen das Aussehen unseres Gesichts.

     

    Die Kaumuskulatur – Kaumuskeln, Flügelmuskeln und Schläfenmuskeln – ist an beiden Enden am Knochen verhaftet, verbindet den Unter- mit dem Oberkiefer und ermöglicht die Arbeit des Kiefergelenks. Mit zunehmendem Alter kontrahieren diese Muskeln, verkrampfen sich und der Unterkiefer wird näher an die Verbindungsstelle zum Oberkiefer gepresst. Im Kinnbereich hängt der Unterkiefer nun durch und sackt ab. Die Neigung der Kieferlinie ändert sich. Eine solche Veränderung der Kieferstellung führt unweigerlich zu einer Veränderung der Proportionen des Gesichtes als Ganzes. Weiches Gewebe ohne Stütze hängt durch und mit der Zeit verliert das Gesichts schließlich seine klaren Konturen.

     

    Diese erste Art zu altern betrifft 70% der Menschen und macht sich schon in jungen Jahren bemerkbar. Der Hauptgrund für die Verkrampfung der  Kaumuskulatur ist Stress. Er kann dazu führen, dass wir sprichwörtlich mit „zusammengebissenen Zähnen“ durchs Leben gehen. Typische Merkmale dieses ersten Typs sind tief sitzende Augen, ein kleiner Mund mit dünnen Lippen und nach vorne abgeknicktem Kinn.

     

    Bei der zweiten Art zu altern geschieht der umgekehrte Prozess in der Kaumuskulatur – die Muskeln verkrampfen nicht, sondern dehnen sich aus. Dabei wird der Unterkiefer nach vorne gekippt und das Kinn noch stärker nach oben zur Nase hin verdreht. Bei typischen altersbedingten Problemen der Halswirbelsäule, wie der Hyperlordose, neigt sich der obere Teil des Gesichts noch mehr nach unten, die Spitze der Nase zeigt zum Kinn, der Mund fällt nach innen, die seitlichen Flügelteile der Nase verkrampfen und verlängern sich entweder visuell, fangen an zu hängen oder aber das Gegenteil geschieht – die Nase wird regelrecht plattgedrückt. Das Gesicht der Person erhält somit leicht raubtierhafte Züge. Diese Art des Alterns betrifft mehr Männer als Frauen. Bei dieser zweiten Variante des Gesichtsalterns ist die Erschlaffung und das Durchhängen des Gewebes und die Bildung der unteren Nasolabialfalten weniger ausgeprägt.

     

    Die dritte Form des Alterns ist eine Vermischung der beiden vorherigen Arten.

     

    Falsches Beißen, eine unterentwickelte Kieferlänge usw. wirken sich ebenfalls auf das Auftreten äußerlicher Anzeichen des Alterns aus.

  • Hals und seine Ästhetik

    Ohne zu übertreiben könnte man sagen, dass unser Gesicht mit dem Hals beginnt. Seine Haltung und Schönheit verleiht dem Menschen Würde, und an ihm ist unser Alter am schnellsten zu erkennen. Aber das Aussehen des Halses hängt viel weniger von der Jugendlichkeit seiner Haut ab als man denkt. Viel wichtiger als äußere Anzeichen des Alterns ist die richtige Haltung des Halses, also sozusagen die Bewahrung seiner Statik, d.h. der physiologischen Biegung.

     

    Mit zunehmendem Alter verformt sich unsere Wirbelsäule, sackt in sich zusammen und verändert ihre Statik. Dann hypertrophiert die natürliche Krümmung der Wirbelsäule, die Bandscheiben flachen ab, die Halswirbelsäule verkürzt sich, was zu einer Verformung der gesamten Halswirbelsäule führt – der Hyperlordose. Als Folge bilden sich Querfalten, Falten an den Seitenflächen des Halses, schwere Hauterschlaffung in Form von „Truthahnhals“, oder umgekehrt, Fettablagerungen auf dem Kinn, selbst bei Normalgewicht, lassen die klare Linie des Gesichtsovals verschwinden.

     

    Die Verkrampfung der Halswirbel kann zu einer Störung des Blutflusses führen. Häufige Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, ein Gefühl der Schwere im Hinterkopf, Ohrensausen – all das sind Symptome einer degenerativen Bandscheibenerkrankung der Halswirbelsäule.

     

    Die Jugendlichkeit unseres Gesichts hängt vom Muskeltonus und Hautturgor ab, also im Grunde der Durchblutung des Gewebes. Die Durchblutung des Gesichts wiederum hängt von unserer Halswirbelsäule ab. Wenn wir diese z.B. richtig massieren und bestimmte Übungen machen, sind wir in der Lage, angeborene, genetische oder auch erst im Laufe der Jahre entstandene Fehlbildungen der Wirbelsäule und Funktionsstörungen des zentralen Nervensystemes zu neutralisieren, abzumildern und zu verbessern.

     

     Der Zustand des Halsbereiches hingegen hängt von unserer Körperhaltung ab, von der inneren Aufrichtung unseres Rückens, und wie wir den Kopf tragen. Denn die gesamte vordere Seite des Schädels, also das Gesicht, ist direkt mit unserem Körper verbunden.

  • Schrumpfung des Schädels

    Unser Schädel besteht aus 29 Knochen. Die gesamte Muskulatur ist auf einer festen Basis, der Stütze und dem Traggerüst, aufgespannt. Der Unterkiefer ist darin der einzige bewegliche Knochen. Wie alle Knochen unseres Körpers haben auch die Schädelknochen die Eigenschaft, sich mit zunehmendem Alter zusammenzuziehen, also zu schrumpfen. Besonders stark findet diese Schrumpfung in der Mitte des Gesichtes statt, wodurch sich die typischen Nasolabialfalten bilden. Da die Haut, die die Eigenschaft hat, sich zusammenzuziehen, folgt sie in dieser Komprimierung dem sich deformierenden Schädel, der an Umfang, Gewicht und Feuchtigkeitsanteil verliert. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut jedoch ihre Elastizität und ist deshalb nicht mehr in der Lage, sich an das Relief der Muskeldeformationen auf der Schädeloberfläche anzupassen. Infolgedessen beginnt die Haut, die überschüssig ist und sich nicht mehr zusammenziehen kann, Falten zu bilden.

     

    Der gleiche Vorgang findet auch mit den Knochen des Kiefers statt, wodurch die Kaumuskulatur beeinflusst wird und zunehmend verkrampft. Wird der Muskel normal mit Blut versorgt, kann auch der Knochen, an dem er befestigt ist, seine Elastizität, Feuchtigkeit und sein Volumen erhalten. Spasmus hingegen verursacht enorme Schäden am Kiefer, und führt zu seiner Verformung.

     

    Die Kaumuskeln sind, wie alle Skelettmuskeln des Körpers, an zwei Enden an den Knochen verankert. Mit zunehmendem Alter verformen sich diese Muskeln, da sie sich, als Teil der komplexen Bewegungsprozesse des Kauens und der Kiefermimik, in konstanter Spannung befinden, zusammengezogen oder gedehnt werden. Der Winkel des Unterkiefers verformt sich in seiner Länge und Höhe. Da der Unterkiefer der Hauptknochen der Vorderseite des Gesichtes ist, wirken sich sämtliche Veränderungen an ihm auf das allgemeine Erscheinungsbild des Menschen aus, weil dadurch das Gesicht sich verformt. Äußerlich bekommt sein unterer Teil immer schlaffere Umrisse, Weichgewebe sackt ab, das Gesichtsoval verliert seine klare Linie, der Tonus von Wangenhaut, Kinn und Hals nimmt ab, und die Gesichtskonturen nehmen das typische altersbedingte Aussehen an.

     

    Das Volumen des Schädels wie auch die Arbeit des Gehirns sind eng verbunden mit den Bewegungen der mimischen und der Kaumuskulatur – ein physiologischer und somit natürlicher Vorgang. Jedes künstliche Training der Gesichtsmuskeln hingegen führt zu einer Erhöhung der Spannung und damit zu Blockierungen, die die normale Blutversorgung der Schädelknochen behindern und somit noch mehr zu ihrer Schrumpfung beitragen.

Bei der Verfassung des Textes wurde teilweise Material aus dem Buch von N.B. Osminina “Fitness für das Gesicht“ verwendet.

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